Religionen bestimmen das Leben der Menschen schon seit vielen tausend Jahren. In ihnen haben sie zu jeder Zeit und überall versucht, Antworten auf existenzielle Fragen des Lebens zu finden. Gerade junge Menschen sind auf der Suche nach Antworten auf diese Fragen um für ihr Leben einen Sinn und einen eigenen Standort zu gewinnen. Wir versuchen im Religionsunterricht mit Hilfe der Bibel, philosophischer Werke und vielen anderen Schriften Antworten darauf zu finden und Hilfen zu geben, um sich in der pluralistischen Gesellschaft zurechtzufinden.
Religion heißt zudem auch immer Gemeinschaft. In diesem Sinne werden die Fächer Evangelische und Katholische Religion seit Jahren im gemeinsamen Einverständnis kooperativ unterrichtet. In unserem konfessionell-kooperativen Religionsunterricht werden jedoch nicht nur unsere, sondern auch die Glaubensvorstellungen anderer Religionen und Sekten vermittelt. Zudem werden die Schülerinnen und Schüler in diesem Kontext dazu aufgefordert, bei jeder Fragestellung nach ihrer eigenen Antwort zu suchen.
So laden wir alle Schülerinnen und Schüler dazu ein am Religionsunterricht teilzunehmen. Bereits jetzt besuchen Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichster religiöser Zugehörigkeit oder kultureller Herkunft den Religionsunterricht. Tatsächlich kommen immer weniger Jugendliche aus kirchlich eng verbundenen Familien; für viele Schülerinnen und Schüler stellt der Religionsunterricht somit die erste Begegnung mit Religion und dem Christentum dar. Ohne diesen würden daher viele Jugendliche in religiöser und kultureller Hinsicht sprachlos bleiben.
Die Wurzeln unserer Kultur sind nämlich christlich begründete Überzeugungen. Aus diesem Grund geht der Religionsunterricht nicht nur auf die persönlichen Fragen und Probleme der Schülerinnen und Schüler ein, sondern zeigt auch die Wertvorstellungen auf, die unserer Verfassung zugrunde liegen. Auf diese Weise wird der Religionsunterricht der Verpflichtung gerecht, die im Niedersächsischen Schulgesetz niedergelegt ist. Darüber hinaus stellt dieser damit eine „unverzichtbare Dimension humaner Bildung dar“ (KC Religion, 2009, S. 7), der eine „Sinnfindung und Orientierung in der Welt“ (KC Religion, 2009, S. 7) bezweckt und ermöglicht. Dem Unterricht liegen dabei sechs inhaltsbezogene Kompetenzbereiche zu Grunde:
- Nach dem Menschen fragen
- Nach Gott fragen
- Nach Jesus Christus fragen
- Nach der Verantwortung in Welt und Gesellschaft fragen
- Nach Glauben und Kirche fragen
- Nach Religionen fragen
Neben den schon genannten Werken nutzen wir zur Vermittlung dieser Kompetenzen auch die neue Schulbuchreihe „Kursbuch Religion Elementar“ vom Calwer-Verlag. Mit diesen soll außerdem die aktive Mitarbeit der Schülerinnen und Schüler während des Unterrichts unterstützt werden. Im Hinblick auf die Bewertung der Schülerinnen und Schüler gehen die schriftlichen Leistungen mit vierzig Prozent in die Gesamtbewertung ein, während die Mitarbeit während des Unterrichts sechzig Prozent von dieser ausmacht. Dabei wird pro Halbjahr mindestens eine Klassenarbeit geschrieben.